Neues
Naturschutzprodukt auf dem Markt –
das
erste fränkische Leindotteröl fördert die Artenvielfalt
Auf dem
Wochenmarkt in Feuchtwangen präsentierte der Verein Artenreiches Land –
Lebenswerte Stadt e.V. (ALLES) am heutigen Freitag die neue fränkische Spezialität
Leindotteröl. Die Wochenmarktbesucher kosteten das wertvolle Öl, das einen
leicht würzigen, aber delikat zarten Geschmack von Erbsen und Spargel hat.
Im Rahmen des
Projektes "Wirtschaften mit der Natur - mehr Naturschutz in der Landwirtschaft
durch Mischfruchtanbau" haben fünf Landwirte in der Umgebung Feuchtwangens
erstmals Leindotter auf rund acht Hektar erfolgreich im Mischfruchtgemenge angebaut.
Mischfruchtanbau ist der Anbau von mehreren Kulturen auf derselben Fläche, die
sich gegenseitig positiv beeinflussen. In Mittelfranken bauten die Landwirte
zum Beispiel Emmer, Weizen und Roggen im Gemenge mit Leindotter an. Dadurch
kann der Ertrag für die Landwirte erhöht werden und gleichzeitig nützt es der
Umwelt und der Artenvielfalt, da keine Pflanzenschutzmittel zum Einsatz kommen.
Leindotter wirkt nämlich Unkraut unterdrückend.
Anfang August fuhren die Landwirte eine gute Ernte
ein. Das gedroschene Gemenge aus Getreide und Leindottersaat haben Mühlen in
der Region getrennt und mit feinen Siebchen gereinigt. Anschließend presste die
Ölmühle mit einer Schneckenpresse den Leindottersamen zu hochwertigem Öl. Das
Öl wurde langsam und schonend kaltgepresst und in Flaschen abgefüllt, die dann
über bestehende Vermarktungsstrukturen der „Regionaltheke – von fränkischen
Bauern“ regional vermarktet werden.
Gemeinsam mit Martin Stümpfig, MdL, Bernd Strobel
von der Kreisentwicklung im Landratsamt Ansbach sowie Angela Stimmer vom
Bayerischen Naturschutzfonds freut sich Heiner Sindel, 1. Vorsitzender des
ALLES e.V. über das neue fränkische Naturschutzprodukt. „Vom Acker bis zum
Teller ein geschlossener regionaler Wirtschaftskreislauf und für alle
Beteiligten gewinnbringend; sowohl der Landwirt als auch die Natur und die
Verbraucher profitieren vom Leindotter. Genauso stellen wir uns die nachhaltige
Regionalvermarktung hier in Mittelfranken vor.“
Vornehmlich
in der kalten Küche eignet sich das „Öl der Kelten“ – wie es auch genannt wird,
da es schon damals für die Nahrungsergänzung kultiviert wurde - als Baustein einer gesundheitsbewussten
Ernährung. Leindotter ist ein hervorragender Lieferant für essentielle mehrfach
ungesättigte Fettsäuren, die zu einem hohen Anteil aus Omega-3-Fettsäuren
bestehen. Zudem machen es hohe Gehalte an Vitamin E und Sterinen besonders
wertvoll für die Ernährung. Der Projektträger ALLES e.V. lässt den Leindotter
außerdem zu einer regionalen Handcréme verarbeiten.
Ausführliche
Informationen finden sich auf der neuen Website www.alles-leindotter.de
Auch der Kleine
Perlmuttfalter profitiert
Mischfruchtanbau
führt dazu, dass es im Feld mehr Blüten mit Nektar gibt. Das lieben viele Schmetterlinge,
Bienen und Hummeln. So auch der Kleine Perlmuttfalter, der eine Vielzahl von
verschiedenen Blüten als Nektarquelle nutzen kann. Für die Fortpflanzung ist er
allerdings auf Veilchen angewiesen, nur dort werden die Eier abgelegt, die Raupen
fressen dann die Veilchenblätter. Auch Veilchen-Arten können in den Mischfruchtfeldern
oder an deren Rändern gefunden werden; so profitiert der Kleine Perlmuttfalter
doppelt: Sowohl Falter als auch Raupen finden Nahrung.
Pressekontakt:
Artenreiches
Land – Lebenswerte Stadt e. V.
Ilonka
Sindel
Museumstraße
1, 91555 Feuchtwangen
Tel.
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Fax:
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E-Mail:
sindel@artenreiches-land.de
www.alles-leindotter.de