Donnerstag, 4. Juli 2013

Leindotteranbau auf dem kleinen Bauernhof in Gehrenberg - Pressetermin am 2.Juli 2013



Hier wächst Vielfalt – Leindotter bald als regionale Spezialität
in Feuchtwangen erhältlich

"(v.l.n.r.) Jens-Martin Keim (Landwirt aus Gehrenberg), Peter Hammerl (Betriebsleiter Kramerbräuhof Pfaffenhofen), Herbert Lindörfer (Bezirksrat Mittelfranken), Patrick Ruh (1. Bürgermeister Stadt Feuchtwangen), Karl Beck (Landwirt aus Neuses), Kurt Unger (Stellvertretender Landrat des Landkreises Ansbach), Georg Schlapp (Vorstand Bayerischer Naturschutzfonds), Gerhard Binder (Landwirt aus Ungetsheim), Heiner Sindel (1. Vorsitzender ALLES e.V.),  Hermann Krämer (Landwirt aus Equarhofen) und Helmut Weydringer (Landwirt aus Forndorf) auf der Mischfrucht-Fläche in Gehrenberg."
(Bildnachweis: Artenreiches Land - Lebenswerte Stadt e.V.)


Reger Andrang herrschte gestern auf dem Kleinen Bauernhof der Familie Keim in Gehrenberg. Der Landwirt Jens Keim und vier weitere seiner Kollegen aus Feuchtwangen und Umgebung bauen in diesem Jahr erstmalig Leindotter auf rund sieben Hektar im Mischfruchtgemenge an.

Die bisher noch recht unbekannten kleinen gelben Blüten gehören zu einer fast vergessenen Kulturpflanze aus der Familie der Kreuzblütler. Die Ölpflanze stellt keine besonderen Ansprüche an den Standort und ist resistent gegen Schädlinge und Krankheiten. „Der Leindotter macht richtig Spaß, da er eine natürliche Unkrautunterdrückung auf den Feldern ist“, freut sich Jens Keim auf die bevorstehende Ernte.
Mischfruchtanbau ist der Anbau von mehreren Kulturen auf derselben Fläche. Dadurch kann der Ertrag erhöht werden und gleichzeitig nützt es der Umwelt und der Artenvielfalt. Um den Nutzen für die Artenvielfalt zu messen, laufen parallel naturschutzfachliche Analysen auf den Versuchsflächen. Dafür stehen so genannte Malaisefallen, die wie kleine Zelte aussehen, auf den Feldern. Diese dienen der Insektenzählung. „Für uns ist es wichtig, in diesem Projekt den naturschutzfachlichen Nutzen mit der Praktikabilität für die Landwirte möglichst gewinnbringend zu verbinden“, erklärt Heiner Sindel, 1. Vorsitzender des Vereins Artenreiches Land – Lebenswerte Stadt e.V. (ALLES) den rund 30 Gästen vor Ort.
Nach der Ernte Ende Juli wird der Leindotter in einer regionalen Wertschöpfungskette zu Produkten verarbeitet und vermarktet. Das geerntete Gemenge wird getrennt und getrocknet. Anschließend wird aus den Samen ein hochwertiges Öl gewonnen. Das leicht würzige Öl mit einem zarten Geschmack von Spargel und Erbsen kann ein Fest für die Sinne in der Gastronomie werden. Weiteres Ziel ist in dem vom Bayerischen Naturschutzfond geförderten dreijährigen Projekt, die Leindotterprodukte über bestehende Vermarktungsstrukturen wie zum Beispiel „Die Regionaltheke – von fränkischen Bauern“ im Handel zu vermarkten.
Zudem besitzt Leindotter viele positive Eigenschaften für die Förderung der Gesundheit: Der hohe Omega-3-Fettsäure-Anteil stärkt das Immunsystem und regt einen aktiven Stoffwechsel an. Eine weitere Idee des Projektträgers  ALLES e.V. ist es, den Leindotter zu regionalen Kosmetika zu verarbeiten. So könnte zum Beispiel die Feuchtwanger Leindottercréme  bei den Verbrauchern ganz neue Verbindungen zu einer lebenswerten Kulturlandschaft herstellen. 
Die Markteinführung der neuen Produkte soll im Herbst 2013 stattfinden – vorausgesetzt die beteiligten Landwirte fahren eine gute Ernte ein!


Pressekontakt:
Artenreiches Land – Lebenswerte Stadt e. V.
Ilonka Sindel
Museumstraße 1, 91555 Feuchtwangen
Tel. 09852-1381
Fax: 09852-615291

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Vielen Dank - Ihr kleiner Bauernhof